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Pfarreiengemeinschaft Bad Grönenbach

Zu unserer Pfarreiengemeinschaft gehören die vier Pfarrgemeinden

  • St. Philippus und Jakobus, Bad Grönenbach
  • St. Largus, Smaragdus und Cyriakus, Niederdorf (mit St. Johannes in Dietratried)
  • St. Vitus, Modestus und Kreszentia, Wolfertschwenden
  • St. Peter und Paul, Zell-Woringen.

In den vier Pfarrgemeinden leben ca. 5000 Katholiken. Zu den kirchlichen Einrichtungen gehören die katholischen Kindergärten in Bad Grönenbach und Zell.

Stiftskirche Philippus und Jakobus Bad Grönenbach

Wie viele Bergkirchen ist wohl auch unsere jetzige Kirche auf dem Stiftsberg aus einer Burg hervorgegangen. Ausgrabungen bei der Renovierung 1960-1966 deuten darauf hin.

Die erste Kirche an dieser Stelle wurde am 27. Mai 1136 durch Bischof Walter von Augsburg zu Ehren der hlg. Apostel Petrus, Philippus und Jakobus und vieler Märtyrer eingeweiht. Von diesem romanischen Gotteshaus ist heute noch die Krypta und das Untergeschoß des Turmes vorhanden. Da die Kirche im Laufe der Zeit zu klein oder baufällig wurde, errichtete man etwa 300 Jahre später an gleicher Stelle eine neue. Sie wurde am 15. Oktober 1445 eingeweiht. Diese gotische Kirche ist im Grunde genommen heute noch vorhanden.

50 Jahre später wurde sie um ein Joch verlängert und um zwei Schiffe erweitert. Über dem bisherigen Dachstuhl breitete man einen neuen aus. Auf dem Dachboden der Kirche sind heute noch zwei übereinanderliegende Dachkonstruktionen zu bewundern. Anlaß für diese tiefgreifenden baulichen Veränderungen war die Errichtung des Kollegiatstifts im Jahre 1479. Die Pfarrkirche, die nunmehr den Rang einer Stiftskirche hatte, wurde am 5. Juli 1495 von Weihbischof Johannes von Augsburg zu Ehren der Apostel Philippus und Jakobus eingeweiht. Während die Architektur im großen und ganzen unbeschadet die 500 Jahre seit ihrer Erbauung überstanden hat, wurde die Ausstattung nach dem Geschmack der jeweiligen Zeit immer wieder verändert, ja geradezu ausgewechselt. Ab 1663 barockisierte man die Stiftskirche. Sie bekam die Rundbogenfenster, die heute noch vorhanden sind. Sebastian Schöpf aus Schongau malte neue Altäre. In einem Visitationsbericht von 1683 heißt es „Die Kirche ist prächtig ausgeschmückt und hat eine mit großem Kostenaufwand hergestellte Kanzel erhalten„.

1698 wurde die Stiftskirche erneut repariert. Bei diesem Anlaß fanden die Zimmerleute in einem alten Gerüstloch 30 Mark und 10 Lot Silber, von allerlei Kirchengeräten stammend. Davon ließ Dekan Koller bei Goldschmied Michael Mayr in Augsburg eine kostbare Monstranz fertigen. Sie kostete die stolze Summe von 515 Gulden. Dieses Juwel Augsburger Goldschmiedekunst ist aus Silber getrieben. feuervergoldet und reich mit Figuren besetzt. Die Monstranz wiegt 13 Pfund.

Wie sein Vorgänger und sein Nachfolger gehörte Dekan Koller einer Priestergemeinschaft an, die ein gemeinsames geistliches Leben der Weltpriester zum Ziel hatte. Die „Bartholomäer” waren große Herz-Jesu-Verehrer. Deshalb ließ Dekan Koller, wiederum auf eigene Kosten, 1713 in der Stiftskirche einen neuen Altar errichten zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu und der 14 Nothelfer. Im gleichen Jahr gründete er eine Herz-Jesu-Bruderschaft. Dieses intensive religiöse Leben der Pfarrgemeinde hatte eine weitere Verschönerung der Stiftskirche zur Folge. Es wurden wertvolle Paramente und Gefäße angeschafft und die barocke Ausstattung der Kirche vervollständigt. Dem Chorgestühl mit je 12 Stallen und einem Beichtstuhl folgten das Laiengestühl und die Beichtstühle im Schiff.

Auch 1784 wurde in der Stiftskirche viel verändert: Die Sakristei, die früher an der Nordseite der Kirche angebracht war und alle Fenster des Chors verdeckt hatte, wurde abgebrochen und als Rundturm an die Stirnwand des Chors angebaut. Sie enthält heute noch neben den Schränken aus der Entstehungszeit eine Anrichte von 1534. Unter der Sakristei befand sich früher das Beinhaus.

1884 wurde die Stiftskirche neugotisch ausgestaltet. In der Zeit des Nationalismus hatte man keinen Gefallen mehr an dem „verzopften Barock”, Gotik war modern. So wurden alle Barockspuren entfernt, mit Ausnahme der Fensterbogen im Langhaus und des Herz-Jesu-Altares. Auch das Chor- und Laiengestühl und die Beichtstühle durften bleiben. Die Ausstattung war üppig und solide. Die Kirche machte einen imposanten Eindruck.

Wir wissen das so genau, weil diese neugotische Fassung erst 1960 dem Modernisierungswahn dieser Zeit zum Opfer fiel. Es waren die Jahre. in denen eine geistige Revolution stattfand. Alles, was mit Gefühl und Herz zu tun hatte, wurde als wertloser Kitsch abgetan. Die Altare verschwanden auf dem Dachboden, die Kanzel und die beiden Emporen wurden zerstört. Die alte Schwarzbauerorgel hatte sich sang- und klanglos davongemacht. Sogar das Chorgestühl, die Beichtstühle und die Kirchenbänke aus dem 18. Jahrhundert fanden keine Gnade. Man wollte die Kirche zeitgemäß und liturgiefähig machen.Weil die Kirche wegen der unsachgemäßen Beheizung sehr bald verschmutzte, wurde nach wenigen Jahren der Ruf nach einer „Gegenrenovierung“ laut.

Anlässlich der 500-Jahrfeier des Stifts 1979 beschloss die Kirchenverwaltung, die Pfarrkirche aus Dankbarkeit gegenüber den Stiftern fortan wieder Stiftskirche zu nennen. Außerdem sollte sie zu ihrem 500. Geburtstag im Jahre 1995 außen und innen erneuert werden. Die Außenrenovierung fand 1984 statt. Die Innenrenovierung nahm sieben Jahre in Anspruch – von 1988-1995.

St. Johannes in Dietratried

Erstmals erwähnt 1167 war die Kirche in Dietratried ehemals eine Filialkirche von Woringen. Der Ort Dietratried wurde 1433 von seinem damaligen Besitzer Diepold Zwicker an das Kloster Ottobeuren verkauft. Die Inkorporation der Kirche nach Ottobeuren fand jedoch erst im Jahre 1699 statt. Die Filialkirche wurde zuletzt in den Jahren 1992 bis 1995 renoviert. Das Kirchenschiff besitzt noch einen romanischen Kern der Chor ist jedoch spätgotisch. Die Filialkirche St. Johannes Baptist steht heute unter Denkmalschutz.[1]AusstattungInnenansichtDas Hochaltarblatt zeigt die Kreuzigungsszene und wurde Ende des 17. Jahrhunderts geschaffen. Rechts des Hochaltares befindet sich eine spätgotische Figur des Judas Thaddäus auf der linken Seite die Figur der Muttergottes. An den beiden Seitenaltären befinden sich auf Volutenkonsolen die Figuren der Hl. Katharina und der Hl. Barbara. Beide Figuren entstanden um 1480/1490 in der Werkstatt von Ulrich Mair in Kempten. Die Engelfiguren welche oberhalb auf beiden Seitenaltären angebracht sind wurden um 1706 durch Matthäus Zick aus Ottobeuren geschaffen. Das Deckenfresko entstand im Jahr 1913 und zeigt die Taufe Jesu Christi. Es trägt die Signatur Gebr. Haugg 1913. 

Quelle: wikipedia.org

St. Franz Xaver in Gmeinschwenden

Auf Anregung des Grönenbacher Pfarrers Franz Xaver Breher wurde 1885 die Kapelle in Gmeinschwenden errichtet. Der Baugrund mit einer Fläche von 0,006 ha wurde kostenlos von Landwirt Anton Trunzer gestiftet. Die Glocke im Turm der Kapelle ist 1904 zersprungen und wurde in Memmingen umgegossen. Für die Errichtung der Kapelle wurde eigens eine Stiftung die „Kapellenstiftung Gmeinschwenden“ errichtet. Diese Stiftung wurde am 27. Januar 1886 durch Ludwig II. von Bayern genehmigt. Die farbigen Glasfenster wurden 1910 eingesetzt und zeigen die Heilige Familie sowie Francisco de Xavier. Ausstattung  Der Altar, sowie das Altarbild entstammt der Stiftskirche St. Philippus und Jakobus in Bad Grönenbach. Das Altarbild wurde 1859 von Max Kolb geschaffen. Im Inneren der Kapelle sind vier Holzfiguren angebracht. Diese stellen die Apostel Petrus, Paulus, Philippus und Jakobus dar und stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Quelle: wikipedia.org

St. Leonhard in Ittelsburg

Aus dem 12. Jahrhundert stammt der Turm der Kirche, der aus heimischem Nagelfluh errichtet wurde. Die Kirche wurde ursprünglich im gotischen Stil erbaut, um danach barockisiert und schlussendlich wieder regotisiert zu werden. Am Eingang der Kirche sind zusammen mit der Jahreszahl 1439 die beiden Wappen der Erbauer Ludwig von Rothenstein und seiner Gemahlin Jutta von Hürnheim eingemeißelt. Noch auf einem Messblatt von 1821 ist um die Kirche ein Friedhof verzeichnet, dieser existiert nicht mehr. Die beiden im Turm befindlichen Glocken wurden 1863 in Kempten gegossen. Die Filialkapelle in Ittelsburg erlitt das gleiche Schicksal wie die Pfarrkirche St. Philipp und Jakob in Bad Grönenbach und wurde in der Zeit von 1967 bis 1969 ausgeräumt und „modernisiert“. Baubeschreibung  Die Filialkirche besitzt einen eingezogenen Chor mit 3/8 Schluss. An der Westseite befindet sich eine Empore mit gedrehten Holzpfeilern aus dem 17. Jahrhundert. Der Turm ist ein ungegliederter Nagefluhbau mit Satteldach und Klangarkaden auf drei Seiten im Obergeschoss. Ausstattung In der Filialkirche befinden sich mehrere Gemälde. So ist der Kirchenpatron, der hl. Leonhard, als Patron der Gefangenen auf einem Gemälde von 1687 abgebildet. Dieses Gemälde trägt auch das Wappen des kemptischen Fürstabtes Rupert von Bodman. Der Kreuzweg, bestehend aus 14 Stationen, wurde 1779 von Marianne Schindlerin aus dem nahegelegenen Weiler Streifen gestiftet. Auf den beiden modernen Seitenaltären befinden sich zwei alte Holzfiguren, eine stehende Muttergottes aus dem Jahr 1510/1520 und der hl. Joseph aus dem 18. Jahrhundert. Das Gestühl in der Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist aus Nadelholz gefertigt. 

Quelle: wikipedia.org

St. Cyriakus, Largus und Smaragdus in Niederdorf

Die Kirche in Niederdorf fällt mit ihrem Kirchturm mit dem grünen Zeltdach in der Vielzahl unserer Kirchtürme sicher etwas aus dem Rahmen. Das nun dreihundert Jahre alte Gotteshaus hatte natürlich eine Vorgängerkirche. Der erste Hinweis auf das Bestehen einer Kirche in Niederdorf ist aus der Reliquienschenkung des Ottobeurer Abtes Isingrin vom Mai 1167 gegeben. Ein Teil davon befindet sich noch heute im Reliquienteil des Hochaltares. Sonst wissen wir von der Vorgängerkirche nur wenig. Im Jahre 1678 kam laut Rechnung vom 21. Mai das Bild des Heiligen Cyriakus in die Kirche. Der Maler Johann Friedrich Sichelbein aus der berühmten Memminger Malerfamilie erhielt dafür 12 Gulden. Das Bild stellt die Szene dar, wie der Heilige Cyriakus der Artemia, Tochter des Kaisers Diocletian, den Teufel austreibt.  Im Hintergrund die Enthauptung des Kirchenpatrons, der zu den Vierzehn Nothelfern zählt.

Am 2. September 1696 wurde in Niederdorf kraft einer Bulle von Papst Innozenz eine Schutzengelbruderschaft eingeführt. Diese Bruderschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg, ziemlich in Vergessenheit geriet, wurde früher jeweils am ersten Sonntag im Monat mit einer Andacht und am ersten Sonntag im September, dem Bruderschaftsfest, feierlich begangen. An diese Bruderschaft erinnert heute noch der linke Seitenaltar, der Schutzengelaltar, mit der spätbarocken Schutzengelgruppe, wohl aus der Ottobeurer Boneberg Werkstatt.

Nachdem die Vorgängerkirche, wie es geschrieben steht, sehr ruinös geworden war, entschloss sich der Ottobeurer Abt Gordian Scherrich im Jahre 1709 in Niederdorf eine neue Kirche zu bauen. Den Plan dazu fertigte der Ottobeurer Klosterarchitekt Pater Christoph Vogt. Die Grundsteinlegung fand am 19. April 1709 statt. Bereits ein Jahr später, am 9. Mai 1910 konnte der Augsburger Weihbischof Kasimir Röls das Gotteshaus einweihen. Weitere Anbauten und zusätzliche Ausstattungen folgten. Die Sakristei mit ihren ovalen Fenstern und einem Pultdach wurde 1760 an den Turm angebaut. Eine Erhöhung des Turmes auf die heutige Höhe fand im Jahr 1764 statt. Der Maler Johann Nepomuk Albert Schöpf schuf dann im Jahre 1792 das Deckenfresko im Kirchenschiff mit der Krönung Mariens im Himmel.

Am 31. März 1773 führte Pater Rupert Milz von Ottobeuren eine Kopie des Prager Jesuleins in die Niederdorfer Kirche ein. Diese sehr gute Nachbildung wurde am Original in Prag anberührt, wie in einem Gebetbuch bestätigt wird. Es stellte sich eine bescheidene Wallfahrt ein, wie verschiedene Votivgaben erzählen. Diese Zeichen der Volksfrömmigkeit befinden sich heute im neben der Kirche stehenden Heimatmuseum. Die Menschen wandten sich vorwiegend mit Kindersorgen, aber auch mit Anliegen des Alltags an das Prager Jesulein in Niederdorf. Auch heute noch wenden sich die Menschen mit ihren verschiedenen Sorgen vertrauensvoll an den kleinen König.

In beiden Weltkriegen mussten selbst die Kirchenglocken in den Krieg ziehen. Jedoch beides mal waren die Pfarrangehörigen bereit für neue Glocken zu spenden. Dank dieser Opferbereitschaft konnten auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur neue Glocken angeschafft werden, sondern auch im Jahre 1948 das Kirchendach neu gedeckt werden. Im Innenbereich der Kirche fanden immer wieder Umgestaltungen statt, die sich nach dem jeweiligen Stilempfinden richteten. Die letzte große Renovierung begann im Jahre 1987 und konnte im Jahre 1992 mit einem feierlichen Festgottesdienst ihren Abschluss finden. Bei dieser letzten Renovierung bemühte man sich die Kirche, sowohl außen als auch innen, möglichst nahe an den Urzustand heranzuführen.

Quelle: Leonhard Maier

Schlosskapelle

Die Schlosskapelle befand sich ursprünglich direkt im Hohen Schloss zu Bad Grönenbach. Bereits die Pappenheimer und später die Fugger ließen hier regelmäßig die Heilige Messe feiern. Im Zuge der Säkularisation 1802 wurde auch die Schlosskapelle aufgelöst. Ab 1803 wurde im Hohen Schloss ein königlich bayerisches Landgericht untergebracht somit hatte die Schlosskapelle keinerlei Verwendung mehr. Diese wurde nun als Pferdestall für den Amtsknecht genutzt. Auch nachdem Umzug des Landgerichts nach Memmingen 1880 blieb die Schlosskapelle noch bis 1901 in ihrem ungenutzten desolaten Zustand. Nachdem Dominikus Ringeisen das Hohe Schloss am 26. Oktober 1901 erworben hatte wurde die Schlosskapelle wiederhergestellt. Seit 1938 befindet sich die Schlosskapelle nicht mehr im Hohen Schloss sondern ist im nahe gelegenen Ringeisenhaus untergebracht. 

Quelle: wikipedia.org

Pfarrkirche St. Vitus in Wolfertschwenden

Um die Mitte des neunten Jahrhunderts gab es Streitigkeiten über den Grenzverlauf des zum Benediktinerkloster Kempten gehörenden Gebiets. Unter Abt Erchambert (gest. 854) wurde eine Befragung der „angesehensten und vornehmsten Männer“ der umliegenden Gaue, des Alp-, Iller- und Keltensteingaues, durchgeführt. Diese Gewährsleute sagten unter Eid aus, was ihnen über die Grenzlinie, so wie sie schon seit der Zeit Karls des Großen verlief, bekannt war:  Nach deren Wissen lief sie vom „Hohen Rain über den Se(i)delbrunnen bei Wolfertschwenden zur Quelle bei Böhen“. Kaiser Ludwig der Deutsche bestätigte 853 diese Aussage. Aus dieser Urkunde wissen wir, dass unser Heimatort schon geraume Zeit vor 853 bestanden hat, ja sogar als Grenzort in der weiteren Umgebung ein Begriff gewesen sein muss.

Wir kennen jedoch weder die Namen der Befragten, noch sonst irgendwelche Personen der genannten Orte. Doch den Äbtelisten der beiden benachbarten Klöster Kempten (seit 752) und Ottobeuren (seit 764), an deren gemeinsamer Grenze Wolfertschwenden lag, können wir wenigstens die Namen der übergeordneten geistlichen Führer unserer engeren Heimat entnehmen. (Vergleiche Festschrift „Ottobeuren“, herausgegeben von A. Kolb und H. Tüchle 1964, und „Geschichte des hochfürstlichen Stiftes Kempten“  von J. Rottenkolber, ohne Jahr.)

Wann man im Ort Wolfertschwenden die erste hölzerne Kapelle erbaute, die später durch eine gemauerte ersetzt wurde, wagen wir nicht genau festzulegen. Ob der um die Mitte des 9. Jahrhunderts bekannte Ort schon eine Kirche besaß, geht aus der genannten Kaiserurkunde nicht hervor.

Die bei den Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Vitus im Jahr 1973 entdeckten Grundmauern dürften damals unserer Erkenntnis nach wohl etwas zu früh eingeordnet worden sein. Die Memminger Zeitung vom 20.10.1973 (Seite 17) berichtete ausführlich über die Funde und sprach von karolingischen, wenn nicht gar merowingischen (8. Jh.) Bauten.

Die gefundenen quadratischen Grundmauern des damaligen Chores könnten zwar eine Frühdatierung untermauern, doch muss gleichzeitig beachtet werden, dass besonders in ländlichen Gegenden Bauschemata unverändert beibehalten wurden. Neue Moden tauchen in den Zentren des damaligen Reichs auf, nicht aber in Randgebieten. Die beachtenswerten Ausmaße des Chores (4x4m) und die des Schiffes (11x7m) deuten vielmehr in einem Ort, der nicht Sitz eines kirchlichen Würdenträgers ist, auf eine romanische Steinkirche, und nicht auf einen Bau, der vor dem 11. Jahrhundert entstanden ist.

Im 12. Jahrhundert finden sich auch die meisten urkundlichen Nennungen unseres Ortes durch die adelige Familie, die auf dem Juhu (Falken) eine ihrer Burgen hatte. Ob man daraus auch schließen darf, dass die Wende vom 11. zum 12. Jh. das Datum für einen gemauerten Kirchenbau sein muss, sollte vorerst offen bleiben. Geldmittel dürften vorhanden gewesen sein.

Der Sockel des hiesigen Kirchturms enthält mit Sicherheit die ältesten, wohl auch romanischen Bauteile; der elegante Chor der Pfarrkirche (3/8 Schluss) und große Teile der Langschiffmauern mit dem Vorzeichen im Süden stammen aus dem 15. Jh., sind also spätgotisch.

Wenn auch noch ohne Namen des damaligen Ortsgeistlichen, ist uns aus dieser Epoche ein exaktes Datum bekannt. In den Rechnungen des Bischöflichen Siegelamtes Augsburg vom Jahr 1473 finden wir die Bestätigung, dass damals am Ort Spenden für Baumaßnahmen an der Kirche gesammelt werden durften. Wolfertschwenden war in den 30-40 Jahren zuvor weitgehend in Ottobeurer Besitz gekommen, und nur die Ritter von Rothenstein besaßen außerdem noch nennenswerte Güter am Ort.

Letztere wurden 1479 bei der Gründung des Stiftes Grönenbach diesem geschenkt.

Dem Ausmaß der Baumaßnahmen nach zu urteilen – und den Kunstbesitz aus dieser Zeit dürfen wir keinesfalls vergessen – befand sich die Pfarrei damals in einer finanziell außergewöhnlich guten Lage.

Einen weiteren zeitlichen Beweis, vielleicht den Abschluss der Bauperiode, finden wir unter der spätgotischen Sonnenuhr an der Turmsüdwand. Neben dem Wappen des Stiftes Kempten (St. Hildegard) sehen wir einen sich nach links aufbäumenden Esel, das Wappen des Kempter Abtes Johann von Riedheim (1481 – 1507). Wir können somit ab 1475 wenigstens sechs Jahre Bauzeit annehmen, bis die Malereien – die ältesten am Ort, wenn auch erneuert – angebracht werden konnten.

Solche Wappen dienten damals nicht der Verschönerung von Bauwerken, sondern waren in erster Linie Ausdruck von Machtpositionen. In unserem Fall bedeuteten sie, dass, obwohl der gesamte Ort Wolfertschwenden in Ottobeurer Besitz übergegangen war, die Hochgerichtsbarkeit, die über schwere Verbrechen zur urteilen hatte, und das Patronatsrecht beim Stift Kempten verblieben waren. Ersterer blieb auch bis 1802, dem Jahr der Säkularisation, dort; das Recht, den Pfarrer für den Ort vorzuschlagen, kam 1699 an Ottobeuren.

Quelle: Max Dodel

St. Peter und Paul Zell-Woringen

300 n.Chr.  
Funde aus der Römer-, Kelten- und Steinzeit zeigen, dass sich in unserer Gegend schon sehr früh Menschen angesiedelt haben. Im Jahre 316 wurde in Kempten auf der Burg der heidnische Tempel zu einer christlichen Kapelle geweiht. Dies beweist, dass das Christentum schon in unser Gebiet vorgedrungen war. 

824 n.Chr.  
Mit dem Sieg der Germanen über die Römer verschwand auch das Christentum wieder. Jahrhunderte später brachten es die Mönche Magnus und Theodor aus St. Gallen zurück. Über die Klöster Kempten und Ottobeuren kam es auch nach Zell. Zum ersten Mal wird Zell in der Chronik der Fürstabtei Kempten im Jahr 824 erwähnt. 

1167 n.Chr.
Die Reliquienschenkung Abt Isingrims vom Kloster Ottobeuren, 1167, weist auf das Vorhandensein einer Kirche hin. 

1447 n.Chr.
1447 bestätigte der Bischof Johannes von Augsburg einen der Pfarrkirche zu Zell bewilligten Ablass.

1477 n.Chr.
Urkundlich wird eine Pfarrkirche Zell erstmals 1477 erwähnt. Sehr wahrscheinlich war dies nicht die erste Kirche.

1531 n.Chr.
Bei einem Bildersturm im Jahre 1531 sollte die gotische Pieta aus der Afra-Kapelle, die am Hörpolzer-Weg stand, zerstört werden. Beherzte Bürger retteten sie und versteckten die Madonna im Kollegiats-Stift in Grönenbach. Im Jahre 1676 wurde sie in einer feierlichen Prozession nach Zell zurückgeholt. Von da an wurde die schmerzhafte Muttergottes in unserer Kirche sehr verehrt.

1559 n.Chr.
Philipp von Pappenheim, Herr auf der Burg Rottenstein, lernte in der Schweiz 1559 den Calvinismus kennen und trat zu dieser Lehre über. Von da an mussten auch seine Untertanen dieses Bekenntnis annehmen. Zu seinen Besitzungen gehörte auch ein Teil der Zeller Höfe. Die Anhänger der neuen Lehre verweigerten dem Pfarrer von Zell den ,Zehnten". Somit war die Pfarrei zu klein geworden, um einen eigenen Pfarrer ernähren zu können. Aus diesem Grund zog dieser ins Kollegiats-Stift nach Grönenbach. Der verwaiste Pfarrhof diente nun einem Beamten der Grönenbacher Schlossverwaltung als Wohnung. Bis 1595 versorgten die Stiftsherren die Pfarrei Zell. 

1629 n.Chr.
1629 herrschte in Zell die Pest und forderte mehrere Opfer. 

1632 n.Chr.
1632 kamen die Schweden nach Memmingen. Auf ihrem Weg, das Schloss Grönenbach zu besetzen, zog eine Schar Reiter durch Zell.

1658 n.Chr.
Aus einem Visitationsbericht von 1658 geht hervor, dass die Kircheneinrichtung in einem schlechten Zustand war. Von 1692 an nahm der Graf Paul Fugger den Groß-Zehnten aus Zell und bezahlte hieraus den Pfarrer. Jeden Sonntag war jetzt in Zell ein Amt und zweimal in der Woche eine heilige Messe.

Im Jahre 1657 wurde den Reformierten im Zeller Friedhof ein eigener Begräbnisplatz angewiesen. Dessen ungeachtet wollten diese immer wieder zwischen den Katholiken begraben werden. 

Im Jahre 1670 wurde ein Verstorbener der reformierten Religion trotz allen Protestes zwischen den Gräbern der Katholiken beerdigt. Dies geschah mit Gewalt, indem sie sich mit Pickel und Haue Recht verschafften. Als der Fürstabt von Kempten dies erfahren hatte, ordnete er als Lehensherr eine entsprechend starke Mannschaft mit Offizieren nach Zell ab. Diese verlangten den Schlüssel zum Friedhof, ließen den Leichnam wieder umbetten.

1750 n.Chr.
1750 wurde die Kirche würdig renoviert. Aus dieser Zeit dürfte auch die Barockstatue von Johannes dem Täufer im Kirchenschiff stammen.

1793 n.Chr.
Im Jahre 1793 erbaute Johann Holzhay aus Ottobeuren, ein Schüler von Karl Josef Riepp, in Zell eine Orgel.

1858 n.Chr
Nach dem Einsturz der Kirche in Weißenhorn wurde die Zeller Kirche polizeilich geschlossen. Von da an war der Gottesdienst 7 Jahre lang im Schuppen des Bauern Johannes Schindele.
Am 14. August 1858 beauftragte die Kirchenverwaltung unter Pfarrer Josef Bachschmied den Herrn v. Kernried aus Memmingen, einen Entwurf für eine neue Kirche auszuarbeiten. Lange Verhandlungen mit dem Staat um einen Zuschuss verzögerten den Baubeginn. Nachdem 60 000, - Gulden bewilligt waren, konnte mit dem Bau begonnen werden. Der Maurermeister Ambros Madlener aus Ottobeuren führte diesen aus. So wurde 4 Jahre lang verhandelt und 3 Jahre an der Kirche gebaut.

1865 n.Chr..
Am Samstag, den 28. Oktober 1865 wurde die Kirche gesegnet. Von da an war der Gottesdienst wieder in der Kirche. Der Turm der alten Kirche war das Einzige, was beim Neubau mitverwendet wurde. Das Satteldach ersetzte man durch einen Spitzturn, der zu dieser neugotischen Kirche passte. Die Inneneinrichtung der abgebrochenen Kirche konnte in die neue übernommen werden. 

1874 n.Chr.
Am 16. September 1874 wurde sie von Bischof Fankratius Dinkel feierlich eingeweiht. Beim Neubau der Kirche konnte die Ausmalung nur dürftig erfolgen, da zu einer würdigen Gestaltung das Geld fehlte. Dieser Mangel sollte 1909 unter  Pfarrer Eisenmann durch eine Gesamtrestaurierung behoben werden. Acht Wandbilder und eine ausdrucksvolle Dekorationsmalerei gaben dem Raum neuen Glanz (Nordseite Mayerle, Südseite Albrechtskirchinger. Dekorationsmalerei Ochiotto). Die Altäre, die Kanzel und der Kreuzweg wurden neu gefasst und vergoldet. In den Hochaltar wurde ein stilgerechter Tabernakel eingebaut.
In den folgenden Jahren erfuhr die Kirche durch Aufstellen mehrerer Statuen eine weitere Bereicherung. Im Kriegsjahr 1941 wurden die Glasmalereien trotz Angst vor Zerstörung durch den Krieg in die Kirche eingesetzt. Sie bestanden aber die Kriegszeit unbeschadet!

Renovierung der Pfarrkirche

1949
Durch Krieg und Währungsreform war es lange Zeit unmöglich an der Kirche etwas zu richten. Als 1949 Pfarrer Seidl die Pfarrei übernahm, traf er Kirche und Pfarrhof in einem schlechten Zustand an. Es reichte immer nur soweit, wenigstens das Notwendigste auszubessern. Bei der Orgel war an eine Instandsetzung nicht mehr zu denken. Im Jahre 1958 wurde eine neue eingebaut. Die Ausführung war aber leider nicht ganz befriedigend.

1964
Mit der Instandsetzung des Turmes im Jahre 1964, der eine völlig neue Kupferabdeckung erhielt, begannen die Arbeiten, die sich auf ca. 20.000 DM beliefen.

1968
Durch den dringenden Neubau des Pfarrhofes 1968 musste bei der Renovierung der Kirche eine Pause eingelegt werden. Der neue Pfarrhof kostete 180.000 DM.

1973
1973 zog man um die ganze Kirche einen Lüftungsgraben und füllte ihn mit Kies, um die aufsteigende Grundfeuchtigkeit zu bremsen. 

1974
Im Sommer 1974 erhielt  das gesamte Kirchendach eine neue Eindeckung, die Außenwände wurden abgestrahlt, verputzt und mit heller Farbe gestrichen. Auch die beiden Eingangstreppen mussten neu hergestellt werden. Bis zum Abschluss der Außenrenovierung 1974 mussten ca. 160.000 DM aufgebracht werden. Das angestrebte Ziel, zum 100jährigen Jubiläum 1974, das Gotteshaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, konnte leider nicht erreicht werden. Zu dieser Zeit baute man für 27.000 DM eine Kirchenheizung ein. 
Im Inneren ging es nun darum, die Originaleinrichtung von 1874 und die Fassung von 1909 fachgerecht zu restaurieren, oder die Einrichtung und Farbgebung der heutigen Zeit anzupassen.

1978
Nach jahrelangen Auseinandersetzungen und Verhandlungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege, München und dem Diözesanbauamt in Augsburg, entschied man sich 1978, die Kirche im bisherigen Zustand zu restaurieren. Ob es richtig war, mögen spätere Generationen entscheiden. Den Auftrag erhielt Josef Schugg aus Kimratshofen. Im Jahr 1978 wurde auch die neue Turmuhr eingebaut (15.000 DM). Im Zuge der Innenrenovierung konnte die gesamte elektrische Anlage neu installiert, der Fußboden unter den Bänken und der Empore erneuert und im 2. Choraufgang ein Beichtstuhl eingebaut werden. Die Sakristei bekam eine Bodenheizung und neue Einrichtung. Darüber hinaus erhielt die Kirche eine Alarm- und Sprechanlage. An der Nordwestseite des Friedhofes wurde eine neue Lourdes-Grotte errichtet.

1980
Im Frühsommer 1980 war die Gesamtrestaurierung unter Leitung von Pfarrer Stefan Ried beendet. Die Kosten belaufen sich auf ca. 280.000 DM.

Am 29. Juli 1805 erhielt das Ordinariat von der kurpfalzbayerischen Landesdirektion von Schwaben in Ulm die Mitteilung, dass die kath. Pfarrei St. Martin in Woringen aufgelöst und an die Pfarrei Zell angeschlossen wird.

Pfarrei Woringen

In Woringen gab es nur noch 50 Katholiken. Dies waren zwei Bauersfamilien, der Rest Dienstboten. Adalbert Scholl, der letzte Pfarrer von Woringen, wehrte sich mit aller Kraft gegen diesen Beschluss. Die Pfarrei Woringen sollte wenigstens bis zu seinem Tode erhalten bleiben. Es war aber beschlossene Sache, und Anton Epple, Pfarrer von Zell, kämpfte für den Abbruch der Woringer Kirche, um aus dem Material in Zell einen Pfarrhof zu bauen. Dadurch könnten die Pfarrer, die bisher von Grönenbach aus Zell versorgten, hier wohnen.

Am 23. Sept. 1805 erschien der Landrichter mit Maurermeister und Gesellen in Woringen, um mit dem Abbruch der Kirche zu beginnen. Zuvor ging der Landrichter zum Pfarrer und forderte ihn auf, das Allerheiligste aus der Kirche zu entfernen und ihm die Schlüssel zu geben. Dieser aber erklärte, dass er ohne Erlaubnis oder Befehl des Ordinariates das nicht dürfe. So kam es zu einem bösen Streit zwischen den beiden Pfarrern. Kirchliche und weltliche Behörden wurden eingeschaltet. Auch der damals mächtige Kurfürst Clemens Wenzeslaus musste zu dieser unschönen Sache Stellung nehmen. Als sich Pfarrer Epple endlich im Recht glaubte, drang er mit einem Schlosser am 8. April 1806 in die Kirche ein, ließ den Tabernakel gewaItsam öffnen und nahm das Allerheiligste heraus. Als Pfarrer Adalbert Scholl die letzte heilige Messe in der katholischen Kirche Woringen zelebrierte, waren die Arbeiter schon dabei, das Dach abzudecken.

Der schwergekränkte Pfarrer SchoIl wurde pensioniert und lebte noch bis 1809 in Böhen. Im Jahre 1808 zog Pfarrer Epple in den neuerbauten Pfarrhof in Zell ein. Diesen konnte er nur bis zu seinem Tode, im Jahre 1812,  bewohnen.

Die katholische Kirche St. Martin hatte bis zu ihrem Abriss ihren Standort am heutigen Friedhof von Woringen.

Kapellen

Die Kapelle St. Maria liegt im Weiler Bossarts bei Niederdorf/Wolfertschwenden. Erbaut wurde die Kapelle im Jahr 1778. Die Kapelle in Gmeinschwenden wurde 1885 erbaut, die Glasfenster stammen von 1910, der Kreuzweg von 1905. Im Jahr 1772 wurde die Kapelle St. Anna in Kornhofen erbaut. Die im Inneren aufgestellten Holzfiguren stammen aus dem 15.–17. Jahrhundert. Die Schlosskapelle befindet sich seit 1938 im Ringeisenhaus. Ursprünglich war die Kapelle direkt im Hohen Schloss untergebracht. Die Kapelle im Thal, direkt an der Bahnschranke, wurde im Jahre 1896 von Kunigunde Epple, als Erfüllung eines Gelübdes erbaut.

Quelle: wikipedia.org

Wegkapellen

Wegkapellen sind kleine Kapellen, oft an Wegkreuzungen oder Abzweigungen. Manchmal werden sie auch Heiligenhäuschen genannt. Manche Kapellen gehen auf ältere überdachte oder umbaute Wegkreuze und -steine zurück. Die Kapelle mit Kerkerheiland am Aufgang zur Stiftskirche wurde in den Jahren 1695–1700 errichtet. Im Inneren befindet sich eine lebensgroße Holzfigur Christi aus dem 18. Jahrhundert. Die Wegkapelle mit Marienfigur im Ortsteil Herbisried stammt aus dem Jahre 1950. Die neueste Wegkapelle ist aus dem Jahr 2000 und befindet sich in Rothenstein. In Wolfertschwenden steht die im 18. Jahrhundert erbaute Wegkapelle mit Christusfigur an der Geißelsäule.

Quelle: wikipedia.org